Sie leben nicht wirklich in Deutschland, bis Sie eines seiner Festivals genossen haben. Und das ist einfach zu tun, da sie das ganze Jahr über sind.
Das ganze Jahr über gehören deutsche festivals zum Alltag. Die Menschen nehmen sich nicht einmal für die Wintermonate eine Auszeit. Zur Weihnachtszeit gibt es Märkte im Freien, und sie müssen nach Weihnachten nur einmal eine Leiter aufstellen, um sowohl das Grün herunterzunehmen als auch die bunten Luftschlangen für die Karnevalszeit aufzuhängen.
Karneval, oder Fasching, findet im Januar und Februar statt, hauptsächlich in Süddeutschland und bietet Straßenfeste, Paraden und alle Arten von Bällen und anderen Indoor-Events, die normalerweise hohe Flüche und Kostüme beinhalten. Das Rheinland ist Deutschlands “Karnevalshauptstadt”, und die größten und besten Paraden finden alle am Montag vor Faschingsdienstag in Koblenz, Köln, Mainz, Bonn und Düsseldorf statt. Auch in München und im Süden herrscht reges Treiben. Die Zeremonien nehmen im Schwarzwald einen seltsamen, fast heidnischen Charakter an. Die Feierlichkeiten erreichen ihren Höhepunkt in den fünf Tagen vor Faschingsdienstag.
Frühjahr
Karneval sollte die letzte Party vor den düsteren Tagen der Fastenzeit sein, einer Zeit, in der man nicht viele Feste erwarten würde. Trotzdem gibt es in München die „Starkbiersaison“ mit Musikkapellen und Geselligkeit in allen Bierhallen. Es ist aus einer Fastenpraxis hervorgegangen.
Die nächsten großen Termine im Festkalender sind Ostern und Pfingsten. Zeremonien sind in Ostbayern besonders aufwendig, mit riesigen Umzügen von kunstvoll geschmückten Pferden, Musikkapellen, Fahnenträgern und Kreuzträgern.
In den Städten des Harzes finden in der Walpurgisnacht am 30. April gespenstische, Halloween-ähnliche Rituale statt. Gespenster, Hexen und Teufel führen makabere Tänze auf. Der beste ist wohl in Bad Grund.
Im Frühjahr und Sommer gibt es vier „Rhein in Flammen“-Spektakel mit Feuerwerk, bengalischen Lichtern entlang des Ufers, Flutlicht der malerischen Sehenswürdigkeiten und einer Flotte beleuchteter Rheinschiffe auf dem Wasser. Sie finden rund um Bingen (Juli), Koblenz (August) sowie St. Goar und Oberwesel (September) statt.
Sommer
Die berühmten Rattenfängerspiele finden von Mai bis Mitte September jeden Sonntag um 12.00 Uhr in Hameln statt. Die Kinder der Stadt spielen zuerst die Ratten, dann sich selbst, während sie in unbekannte Teile geleitet werden.
Fürth im Wald veranstaltet im August sein spektakuläres „Drachenspeeren“. Ein sehr überzeugend aussehender Drache taucht aus dem Wald auf und schleicht durch die Straßen, speit echtes Feuer, brüllt, rollt mit den Augen und schnappt mit den Kiefern, nur um überzeugend aussehendes Blut zu vergießen, als er von dem tapferen Ritter Udo getötet wird.
Die Richard-Wagner-Festspiele im August in Bayreuth, der Heimatstadt des berühmten Komponisten, sind wahrscheinlich das berühmteste deutsche Musikfestival, von dem die meisten im Sommer stattfinden.
Herbst
Die großen Events im Spätsommer und Herbst sind die Weinfeste, die in allen Weinbaugebieten stattfinden. Es gibt Hunderte von ihnen, mit Zelten zum Probieren des lokalen Weins, Tanz, einer von der amtierenden Weinkönigin angeführten Parade, Feuerwerk und kulinarischen Veranstaltungen in lokalen Restaurants. Sie finden hauptsächlich in den Tälern des Rheins und drei seiner Nebenflüsse Mosel, Main und Neckar sowie der Pfalz statt. Der größte und bekannteste unter ihnen ist der „Wurstmarkt“ in Bad Dürkheim im September